Neubautour 2025

Wir bauen Berlin

Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften sind für Berlin unverzichtbar. Sie stehen für das, was unsere Stadt ausmacht: gutes und bezahlbares Wohnen, starke Quartiere, sozialen Zusammenhalt, Engagement für die Gemeinschaft, Nachhaltigkeit, Optimismus und Innovation. Die sechs Unternehmen haben Eindrucksvolles geleistet: In den letzten fünf Jahren wurden von ihnen rund 23.000 neue Mietwohnungen für die Berlinerinnen und Berliner fertiggestellt. Das waren rechnerisch rund 13 neue und bezahlbare Wohnungen an jedem Tag dieser fünf Jahre – oder insgesamt das Äquivalent des Berliner Ortsteils Lichtenberg in Neubauwohnungen. Darüber hinaus ist ein Großteil ihrer Bestände teilweise oder vollständig modernisiert – womit sie nicht nur die aktuell dramatische Entwicklung der Heizkosten zumindest etwas dämpfen können, sondern jedes Jahr auch die Berliner Klimabilanz um Hunderttausende Tonnen CO₂ entlasten.


© Cosimo Development Engineering GmbH

Iranischen Straße 6

Mitte

Auf dem Grundstück errichtet die berlinovo aktuell in offener Bauweise insgesamt 943 Apartments für Studierende, junge Fachkräfte und Senioren. Durch den hybriden Ansatz, die verschiedenen Nutzungssegmente zu kombinieren, entsteht am Standort ein neues lebendiges und vielfältiges Stadtquartier.

Das Projektgrundstück liegt im Ortsteil Wedding und weist eine Grundstücksfläche von rund 15.600 m² auf. Das Umfeld ist sowohl durch Wohnbebauung mit Mehrfamilienhäusern in offener und geschlossener Bauweise als auch durch gewerbliche Objekte charakterisiert. Die gute Anbindung an den ÖPNV ermöglicht kurze Anfahrzeiten zur Berliner Hochschule für Technik sowie dem Charité Campus Virchow-Klinikum. Daneben bietet die Mikrolage durch zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Bars und Arztpraxen eine hervorragende Nahversorgung.

Der Neubau mit einer BGF von ca. 29.230 m² sieht die Errichtung fünf neuer Wohnhäuser vor, um das Angebot an bezahlbarem Wohnraum in Berlin zu erweitern und die Versorgungsstruktur für das Gebiet sinnvoll zu ergänzen. Besondere Qualitätsmerkmale des Vorhabens generell sind:

Realisierung von rollstuhlfreundlichen Apartments für Senioren

Gemeinschafts- und Begegnungsflächen für Senioren und Studierende (Lobby, Veranstaltungsraum, Learning Lounge, Gemeinschaftsküche)

Attraktive Außenanlagen mit Spiel- und Erholungsflächen

Effizienzhaus 55 (BEG)

Überdachte Fahrradstellplätze mit Lademöglichkeit für E-Bikes

nachhaltige dezentrale Abwärmenutzung aus häuslichem Abwasser für die Warmwasserbereitung

sommerliche Temperierung der Apartments für Studierende und junge Führungskräfte

In den Häusern 1, 4 und 5 entstehen rund 605 Einzelapartments für Studierende mit einer durchschnittlichen Größe von rund 17 m². Sämtliche Apartments erhalten eine Vollmöblierung inkl. einer Küchenzeile. Die Apartments im Staffelgeschoss sind zudem jeweils mit einer Dachterrasse ausgestattet.

In Haus 2 sowie in den Staffelgeschossen der Häuser 1, 4 und 5 entstehen rund 260 Einzelapartments für das Segment Fach- und Führungskräfte mit Wohnungsgrößen von rd. 19 m² für nicht barrierefreie Apartments und rd. 234 m² für barrierefreie Apartments in den Regelgeschossen entstehen. Zudem ist geplant, 4 Apartments mit einer Wohnungsgröße von rd. 30 m² rollstuhlfreundlich herzustellen. Nahezu sämtliche Apartments im Haus 2 erhalten einen Balkon bzw. eine Dachterrasse und sind ebenfalls vollmöbliert inkl. einer Küchenzeile ausgestattet

In den Regelgeschossen von Haus 3 werden rund 65 1,5-Zimmer-Apartments mit einer Wohnungsgröße von rd. 38 m² und fünf 2-Zimmer-Apartments mit einer Wohnungsgröße von rd. 63 m² für Senioren errichtet. Im Staffelgeschoss entstehen drei 1,5-Zimmer-Apartments mit einer Wohnungsgröße von rd. 30 m² und fünf 2-Zimmer-Apartments mit einer Wohnungsgröße von rd. 60 m². Die seniorengerechten Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnungen werden komplett barrierefrei, zum Teil auch rollstuhlfreundlich, mit eigenem Bad, Küchenzeile und einem Balkon oder Terrasse ausgestattet. Für eine seniorengerechte Nutzung sollen vom Schlafraum bis zum Bad eines jeden Apartments LED-Lichtleisten im Wand-Bodenbereich als Wegbeleuchtung installiert werden. Weiterhin ist im Eingangsbereich der Apartments geplant, die akustische Türsprechanlage mit einer optischen Funktion per Lichtsignal zu ergänzen. Betreuungs- und Serviceangebote eines Pflegedienstanbieters runden das Angebot für Senioren ab..

Attraktive Gemeinschafts- und Begegnungsflächen erweitern das Angebot und ermöglichen den Austausch zwischen den Bewohnern. Die Wohnanlage profitiert zudem von attraktiven Gemeinschaftsflächen im Außenbereich durch drei begrünten Quartiersplätze, die zum Verweilen und für sportliche Aktivitäten einladen Die rund 943 teilweise überdachten Fahrradstellplätze werden ebenfalls überwiegend in den Außenanlagen platziert

Anzahl Wohnungen
943

Baustart
April 2023

Fertigstellung
geplant 2. Quartal 2026

→ Ein Projekt der berlinovo


© BATEG

Salvador-Allende-/Pablo-Neruda-Straße

Treptow-Köpenick

An der Ecke Salvador-Allende-/Pablo-Neruda-Straße in Berlin Treptow-Köpenick bauen wir unser Klimahaus mit 112 Wohnungen und einer Gewerbeeinheit. Unser achtgeschossiger Neubau entsteht in nachhaltiger Holzhybridbauweise. Das offene Erdgeschoss bietet Platz für eine Gewerbeeinheit, Stellplätze für PKW sowie Fahrräder. Ein um bis zu vier Meter hervorstehendes Vordach trennt das Erdgeschoss von den darüber liegenden Wohngeschossen. Der Vermietungsstart ist für Ende 2025 geplant.

Das Klimahaus ist unser Pilotprojekt, mit dem wir neue Standards und Prozesse für den Bau klimafreundlicher Gebäude entwickeln. Durch die Auswertung und Weiterentwicklung dieses Projekts stellen wir sicher, dass wir auch in Zukunft die Anforderungen an Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Neubau erfüllen.

Energetisch effiziente Gebäudehülle und nachhaltige Baumaterialien
Der Neubau wird in innovativer Holzhybridbauweise errichtet, wobei Holz einen wesentlichen Teil der tragenden Konstruktion und der Hülle bildet. Dadurch verbessern wir die CO₂-Bilanz des Gebäudes deutlich. Das Klimahaus erfüllt den neuesten Standard „Effizienzhaus 40 NH“ und stößt in einer 50-jährigen Lebenszyklusbetrachtung weniger als 24 kg CO₂ pro Quadratmeter aus. Dafür wird es mit dem Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude (QNG-Plus)“ des Bundes in Kombination mit einem Qualitätssiegel „Nachhaltiger Wohnungsbau“ (NaWoh) ausgezeichnet. Zudem sorgt der hohe Vorfertigungsgrad für eine deutlich verkürzte Bauzeit.

CO₂-Einsparung durch grüne Energieversorgung
Die Art der Energieerzeugung hat den größten Einfluss auf die CO₂-Bilanz eines Gebäudes. Die bestehenden Wärmenetze der Versorgungsunternehmen sind gegenwärtig noch nicht ausreichend grün. Um mit dem Klimahaus ein Gebäude mit geringer CO₂-Emission zu errichten, nutzen wir die Möglichkeit, selbst grüne Energie zu erzeugen und zu nutzen. Dafür installieren wir Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach, die grünen Strom produzieren. Dieser wird für die Wärmepumpen und den Hausstrom genutzt. Mit der Wärmepumpe erzeugen wir die Raum- und Trinkwassererwärmung. Nur wenn es sehr kalt ist, wird die Spitzenlast mit Fernwärme abgesichert.

Gesundes Mikroklima, Biodiversität und kluges Regenwassermanagement
Trotz der Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen wird das Dach des Klimahauses extensiv begrünt. Das umlaufende Vordach im 1. Obergeschoss erhält sogar eine intensive Begrünung, die nicht nur einen positiven Einfluss auf das Klima rund um das Haus hat, sondern auch Lebensräume für Insekten und Vögel schafft. Zudem sorgt das Vordach für natürliche Verschattung und trägt so zur Kühlung des Gebäudes im Sommer bei. Auch die Fassadenbegrünung leistet ihren Beitrag zur Verschattung und schafft weitere Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Die Begrünung von Dach und Fassade spielt zudem eine wichtige Rolle im dezentralen Regenwassermanagement. Sie hält einen Teil des Regens zurück, gibt es langsam an die Pflanzen und die Luft ab und verbessert so das Mikroklima am Gebäude und im Kiez. Überschüssiges Wasser wird in Zisternen gesammelt und für die Bewässerung der Freianlagen genutzt oder versickert über Rigolen verzögert vor Ort. Dadurch verzichten wir auf die Einleitung von Regenwasser in die Kanalisation.

Vernetzte Mobilität
Alle Parkplätze im offenen Erdgeschoss werden für Ladestationen für E-Mobilität vorgerüstet, um später eine einfache Nachrüstung für E-Mobilität zu ermöglichen. Zwei Parkplätze in den Freianlagen sind mit 22kWh Ladesäulen ausgestattet. Darüber hinaus werden wir durch ein Leihlastenfahrrad das Mobilitätsangebot im Quartier erhöhen.

Anzahl Wohnungen
112

davon WBS
56

Baustart
2024

Fertigstellung
2025

→ Ein Projekt von degewo


© Winking Froh Architekten

Wiesenstraße/Reinickendorfer Straße

Mitte

In innerstädtischer Lage nahe des S- und U-Bahnhofs Wedding errichtet die GESOBAU unter dem Leitgedanken „Urban Living“ ein Wohngebäude mit 78 bezahlbaren Mietwohnungen sowie einem GESOWORX Co-Working-Space im Erdgeschoss. Die Symbiose aus Wohnen und Arbeiten unter einem Dach ermöglicht Mieter*innen mehr zeitliche Flexibilität und trägt dazu bei, innerstädtische Pendelbewegungen zu reduzieren.

Die Wohnanlage wird sich aus einer Lückenschließung an der Reinickendorfer Straße und einem Eckgebäude zur Wiesenstraße zusammensetzen. Die 78 Wohnungen verteilen sich auf sieben Vollgeschosse, zusätzlich entsteht ein Kellergeschoss. Mit einem Wohnungsmix bestehend aus 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen bietet das Wohnhaus Platz für verschiedene Lebensstile und Wohnbedürfnisse. Die Hälfte der Wohnungen steht für Menschen mit Wohnberechtigungsschein zur Verfügung und wird zu einer Nettokaltmiete ab 6,50 Euro/m² vermietet. 62 Wohnungen werden barrierefrei errichtet.

Im Erdgeschoss entsteht ein → GESOWORX Co-Working-Space und bietet den Mieter*innen die Möglichkeit, auf kürzestem Wege von den Vorzügen eines modern ausgestatteten Büros zu profitieren. Weitere GESOWORX-Standorte hat die GESOBAU bereits in Pankow und Weißensee eröffnet.

Im Außenbereich wird besonderer Wert auf ein differenziertes Nutzungsangebot gelegt. So sind innerhalb der Gemeinschaftsgrünflächen Spiel- und Aufenthaltsbereiche sowie Fahrradstellplätze vorgesehen. Leitmotiv der Bepflanzung sind Gräser in den eingangsnahen Pflanzflächen als Abgrenzung zum Spielbereich und eine Mischung aus unterschiedlichen blütenreichen und heimischen Pflanzensorten als umgebende Bepflanzung der Gesamtanlage.

Das Wohnhaus in der Reinickendorfer Straße, Ecke Wiesenstraße ist verkehrs- und versorgungstechnisch gut angebunden, Kitas und Schulen sowie Einkaufsmöglichkeiten sind fußläufig erreichbar. In unmittelbarer Nähe befinden sich S- und U-Bahn.

Anzahl Wohnungen
78

davon WBS
39

Baustart
Frühjahr 2024

Fertigstellung
Herbst 2026

→ Ein Projekt der GESOBAU


© Bloomimages Berlin GmbH

Landsberger Allee 341-343

Lichtenberg

In Berlin-Lichtenberg entsteht derzeit das größte modulare Wohnungsbauprojekt Deutschlands. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gewobag realisiert an der Landsberger Allee ein neues Quartier mit insgesamt 1.548 Wohnungen.

Herzstück des Projekts sind über 3.000 vorgefertigte Module, die in einer Fabrik in Fürstenwalde produziert werden. Sie enthalten bereits Bäder und technische Ausstattung und werden auf der Baustelle auf einander gesetzt. Der modulare Ansatz ermöglicht eine erhebliche Bauzeitverkürzung gegenüber herkömmlichen Bauweisen.

Besonderer Fokus liegt auf bezahlbarem Wohnraum: 1.316 der entstehenden Wohnungen sind mietpreis- und belegungsgebunden. Der Wohnungsmix reicht von Ein-Zimmer-Apartments bis hin zu familienfreundlichen Fünf-Zimmer-Wohnungen.

Auch ökologische Aspekte stehen im Vordergrund. An der Landsberger Allee werden deshalb besonders nachhaltige Baumaterialien und Konstruktionen eingesetzt. Die Gebäude entsprechen dem KfW-55-Standard, die einzelnen Module sin komplett recyclebar. Ein digitaler Materialpass dokumentiert alle Bauteile und ermöglicht spätere Wiederverwertung. Rund 10.000 m² Dachfläche werden extensiv begrünt und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet.

Neben Wohnraum entsteht auf dem Gelände eine Kita und rund 3.800 Quadratmeter Gewerbefläche. Für das Untergeschoss ist eine Tiefgarage mit 350 Pkw-Stellplätzen sowie Fahrradabstellplätzen geplant. Der 7.000 m² große Außenraum wird als Parkanlage gestaltet. Die gute Anbindung an den ÖPNV macht das Quartier zusätzlich attraktiv.

Bis Ende 2026 soll das Projekt abgeschlossen sein – als wegweisendes Beispiel für schnellen, nachhaltigen und sozial orientierten Wohnungsbau in Berlin.

Anzahl Wohnungen
1.548

davon WBS
1.316

Baustart
2023

Fertigstellung
2026

→ Ein Projekt der Gewobag


© AFF Architekten GmbH

Heinrich-Hertz-Gymnasium

Friedrichshain-Kreuzberg

In unmittelbarer Nähe zum Ostbahnhof errichtet die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH einen modernen Schulneubau für das Heinrich-Hertz-Gymnasium im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.

Bis Herbst 2026 entsteht auf einem nur 6.700 Quadratmeter großen, ehemaligen Parkplatz ein kompakter, fünfgeschossiger Baukörper, der rund 800 Schüler:innen Raum zum Lernen bietet. Das Gebäude folgt dem Berliner Modell des Lern- und Teamhauses und ist mit acht sogenannten Compartments – kleinen schulischen Einheiten mit Lern-, Aufenthalts- und Teamräumen – auf moderne pädagogische Konzepte zugeschnitten. Eine zentrale Schultreppe fungiert als kommunikativer Treffpunkt und Zugang zu den Compartments.

Trotz der begrenzten Fläche wurden vielfältige Freiräume geschaffen: durch multifunktionale Außenanlagen sowie die Nutzung der Dachflächen als grüne Klassenzimmer und Pausenhof. Eine Photovoltaikanlage sorgt zudem für nachhaltige Energiegewinnung. Die Planung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Schulgemeinschaft, die bereits im Wettbewerbsverfahren stimmberechtigt eingebunden war.

Mit Projekten wie diesem übernimmt die HOWOGE Verantwortung weit über den Wohnungsbau hinaus: Im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive plant und realisiert sie aktuell 26 Schulneubauten und saniert elf bestehende Schulkomplexe.

Gleichzeitig treibt die HOWOGE auch den Neubau von Wohnungen in Berlin voran. Derzeit befinden sich 20 Projekte mit mehr als 2.000 Wohnungen in der Umsetzung. Noch in diesem Jahr soll der Baustart für das Quartier KONNEKT mit über 1.500 Wohnungen in Marzahn-Hellersdorf erfolgen. Der Wohnungsbestand umfasste zum 01.01.2025 rund 81.600 Einheiten und soll perspektivisch auf etwa 100.000 erweitert werden – mit einem klaren Fokus auf langfristige soziale und bauliche Qualität. So schafft die HOWOGE sowohl Raum zum Leben als auch Raum zum Lernen.

Anzahl Schulplätze
784

Baustart
2024

Fertigstellung
2026

→ Ein Projekt der HOWOGE


© Arge ZRS Architekten GvA mbH und Bruno Fioretti Marquez GmbH

Alt-Britz 107

Neukölln

Holz-Ziegel-Lehm: Nachhaltiger Wohnungsbau in Alt-Britz. Wie lässt sich klimagerechtes Wohnen bezahlbar gestalten? Das Reallabor „Holz-Ziegel-Lehm“ in Berlin-Alt-Britz zeigt, wie nachhaltige Materialien und einfache Lowtech-Lösungen im Mietwohnungsbau zusammenwirken. Wissenschaftlich begleitet, liefert das Projekt wichtige Erkenntnisse für die Zukunft des Wohnens.

Mit dem Projekt „Holz-Ziegel-Lehm“ startet die STADT UND LAND ein innovatives Reallabor für klimagerechtes und bezahlbares Wohnen in Berlin-Alt-Britz. Dort entstehen zwei fünfgeschossige Wohngebäude mit insgesamt 36 Mietwohnungen, von denen 18 barrierefrei und 6 gefördert sind. Die Gebäude werden in nachhaltiger Bauweise errichtet, die auf ökologische Baustoffe wie Holz, Lehm, Ziegel und Recyclingmaterialien setzt. Ziel ist es, den CO₂-Fußabdruck erheblich zu reduzieren und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum für unterschiedliche soziale Gruppen zu schaffen.

Das Reallabor erforscht, wie sich ressourcenschonendes Bauen, geringe Betriebskosten und Wohnkomfort verbinden lassen. Dabei wird bewusst auf aufwändige Gebäudetechnik verzichtet. Stattdessen kommen einfache, robuste Lowtech-Strategien zum Einsatz: Dazu zählen passive bauklimatische Konzepte, die den natürlichen Feuchtigkeits- und Temperaturausgleich nutzen, sowie eine reduzierte Lüftungs- und Gebäudetechnik. So sollen Wartungsaufwand und Betriebskosten minimiert werden – zum Vorteil für Mieter und Vermieter.

Das Projekt wird von der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt sowie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Es wird von der STADT UND LAND mit der ARGE ZRS Architekten und Bruno Fioretti Marquez GmbH umgesetzt und von der TU Braunschweig, der TU Berlin und der Universität Stuttgart wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Das Institut für Bauklimatik und Energie der TU führt umfangreiche hygrothermische Simulationen durch, um zu analysieren, wie die Baustoffe und Konstruktionsweisen das Raumklima beeinflussen. Nach der Fertigstellung beginnt ein mehrjähriges Monitoring, bei dem Aufenthaltsqualität, Energiebedarf, Umweltwirkungen und Nutzerzufriedenheit systematisch erfasst und ausgewertet werden. Die so gewonnenen Daten ermöglichen eine fundierte Bewertung des Reallabors im Vergleich zu konventionellen Bauweisen.

Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie sich kreislaufgerechtes, technikreduziertes und sozialverträgliches Bauen im mehrgeschossigen Mietwohnungsbau umsetzen lässt. Es liefert belastbare Erkenntnisse für die Weiterentwicklung von Bauvorschriften und fördert den Transfer nachhaltiger Baumaterialien in die Praxis. Dabei wird verdeutlicht, dass klimagerechtes Bauen und bezahlbarer Wohnraum keine Gegensätze sein müssen, sondern sich sinnvoll ergänzen. Das Reallabor „Holz-Ziegel-Lehm“ leistet damit einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Transformation des sozialen Wohnungsbaus und schafft eine belastbare Basis für zukünftige Projekte mit ähnlichen Zielen.

Anzahl Wohnungen
36

davon WBS
6

Baustart
2024

Fertigstellung
2025

→ Ein Projekt der STADT UND LAND


© ckrs architektengesellschaft mbh

Rathenower Straße 16

Mitte

Mit dem Neubauprojekt an der Rathenower Straße 16 in Berlin-Moabit entwickelt die WBM einen weiteren Baustein für die soziale Stadt. Das in den 1970er Jahren als Kinder- und Jugendwohnheim erbaute Gebäude steht seit Langem überwiegend leer. Ein Teil des Gebäudes soll erhalten und instandgesetzt werden. Ein anderer Teil des Gebäudes wird abgebrochen und macht Platz für einen neuen Zugang in den Park, einen Stadtplatz und ein neues Gebäude.

In bester innerstädtischer Lage im Berliner Ortsteil Moabit nimmt das Vorhaben seit Dezember 2024 sichtbar Gestalt an – als ein Ort, an dem bezahlbarer Wohnraum, gemeinschaftliche Lebensformen und soziale Infrastruktur in einem innovativen Quartierskonzept zusammenfinden. Die Fertigstellung ist für Anfang 2027 geplant.

Im Mittelpunkt stehen 108 neue Wohneinheiten, von denen 91 öffentlich gefördert sind. Die Planung sieht vielfältige Wohnformen vor – darunter gemeinschaftlich nutzbare Clusterwohnungen – und legt großen Wert auf Barrierefreiheit: 104 Wohnungen sind barrierefrei, vier zusätzlich rollstuhlgerecht gestaltet. Die Einstiegsmieten beginnen bei 7,00 Euro/m² r. Ergänzt wird das Wohnangebot durch rund 3.000 Quadratmeter Gewerbefläche, die insbesondere sozialen und kulturellen Einrichtungen zur Verfügung stehen sollen. Ein Stadtplatz wird künftig als grüner Begegnungsort die Verbindung zum Fritz-Schloß-Park stärken.

Auch ökologisch setzt das Projekt Maßstäbe: Die Gebäude erhalten begrünte Dächer, die zur Kühlung und Artenvielfalt beitragen. Regenwasser wird durch ein nachhaltiges Bewirtschaftungssystem vor Ort genutzt, während zusätzliche Baumpflanzungen das städtische Mikroklima verbessern. So entstehen neben Wohnraum auch qualitätsvolle Freiräume, die zur Klimaanpassung beitragen und das Viertel langfristig aufwerten

Anzahl Wohnungen
108

Baustart
November 2024

Fertigstellung
Januar 2027

→ Ein Projekt der WBM